DOKUMENTWERDEN. Zeitlichkeit – Arbeit – Materialisierung

DOKUMENTWERDEN. Zeitlichkeit – Arbeit – Materialisierung

Veranstalter
DFG-Graduiertenkolleg "Das Dokumentarische"
Veranstaltungsort
Kunstmuseum Bochum, Kortumstr. 147
PLZ
44787
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.05.2022 - 07.05.2022
Von
Fotini Kouneli

Vom 5. bis 7. Mai 2022 findet die Jahrestagung "DOKUMENTWERDEN. Zeitlichkeit – Arbeit – Materialisierung" des DFG-Graduiertenkollegs 2132 "Das Dokumentarische. Exzess und Entzug" im Bochumer Kunstmuseum statt.

DOKUMENTWERDEN. Zeitlichkeit – Arbeit – Materialisierung

Auf welche Weise wird etwas zu einem Dokument? Bestimmungen des Dokumentarischen legen es üblicherweise nahe, dieses entweder von seiner Funktion her zu bestimmen (in Anlehnung an seine etymologische Wurzel von docere als „zeigen“ und „lehren“) oder aber über einen abgrenzbaren Gegenstandsbereich, der sich wiederum über seine (problematische) Referenz auf die Wirklichkeit definiert. Mit der Fokussierung auf das Dokumentwerden möchten wir die Prozesse – Übersetzungen, Materialisierungen, Zeitlichkeiten – in den Blick nehmen, die dem Dokumentarischen zugrunde liegen und eine derartige Zweiteilung unterlaufen. Dokumente (als mediale Artefakte der Dokumentation) erlauben dokumentarische Praktiken, fordern diese sogar ein. Umgekehrt sind es Praktiken des Zeigens, Bezeugens, Bewahrens oder Darstellens, die Dokumente erst kreieren und mediale Artefakte als Dokumentationen zu lesen erlauben.

Die Jahrestagung des interdisziplinären Graduiertenkollegs 2132 „Das Dokumentarische. Exzess und Entzug" möchte die Potenziale einer solchen prozessualen Bestimmung des Dokumentarischen sowohl in theoretischer Hinsicht als auch am konkreten Gegenstand erproben.

Programm

DONNERSTAG, 05. Mai 2022

ab 14:00 Uhr Anmeldung

15.00–15.30 Uhr BEGRÜSSUNG UND THEMATISCHE EINFÜHRUNG von FRIEDRICH BALKE, OLIVER FAHLE, NOOR MERTENS, PHILIPP HOHMANN und JULIA SCHADE

15.30–17.45 Uhr PANEL 1 / MATERIALISIERUNG/SAMMLUNG moderiert von VANESSA KLOMFASS und FYNN-ADRIAN RICHTER

JULIA STEINMETZ (Berlin): Dokumentierende Autographe. Handschriftliche Papierobjekte und ihr Einsatz für die Wissenschaftsgeschichte

MARIE CZARNIKOW (Berlin): Auf dem Weg zum Dokument des Weltkriegs. Paper technologies und Diaristik 1914–1918

16.30–16.45 Uhr Kaffeepause

STEPHANIE MARX (Wien): Literarische Dokumentwerdung. Joseph Roths Die Flucht ohne Ende

JUDITH NIEHAUS (Hamburg): Dokument wird Kunst, Kunst wird Dokumentation. Über Katharina Kohls
Innere Sicherheit – Das Archiv und die Dokumentwerdung im Schuber

17.45-18.00 Uhr Kaffeepause

18.00–19.30 Uhr Keynote 1 / SPUREN: MATERIALISIERUNGEN TÜRKISCH-DEUTSCHER LITERATURNETZWERKE IM RUHRGEBIET

Gespräch zwischen NESRIN TANÇ (Duisburg) und EVA BUSCH (Bochum) moderiert von VERA MADER und JULIA SCHADE

ab 19.30 Uhr Buffet + Get-Together

FREITAG, 06. Mai 2022

10.00–11.30 Uhr PANEL 2 / FABULATION moderiert von JULIA REICH

SHIRIN WEIGELT (Weimar): „Why don’t they see what we see?“ Das Simi Valley Trial als medienanthropologische Szene

LEON GABRIEL (Bochum): Fabulationen aus der Krypta. Dokumentwerden, Zweifel und Entzug in den Arbeiten Walid Raads

JOSEFINE HETTERICH (Frankfurt a. M.): Queer Reproduction [english]

11.30–12.00 Uhr Kaffeepause

12.00–13.30 Uhr PANEL 3 / DOKUMENTARISCHE VERANTWORTUNG moderiert von MARION BIET

SVENJA ENGELMANN-KEWITZ & KIRSTEN JÜDT (Dresden): Landschaft als Dokument. Explorative Untersuchungen alternativer Speichermedien der Gegenwart

KATHARINA KROL (Bochum): Dokumentarische Verantwortung. Marginalisierung und Sichtbarkeit am Beispiel der Untergrund-Community vom Bukarester Nordbahnhof

MARTINA GIMPLINGER (Wien): NICHT DOKUMENT WERDEN. Clara Fureys körperlich-sinnliches Nachspüren in Anwesenheit eines metallenen Fundstücks von Heimrad Bäcker

13.30–15.00 Uhr Mittagspause

15.00–16.30 Uhr PANEL 4 / (ZUSAMMEN)ARBEIT moderiert von ANNA POLZE

ANNA-SOPHIE PHILIPPI & MAIKE SARAH REINERTH (Potsdam/Köln): Videografische Arbeit als dokumentarische Praxis

LISA-FREDERIKE SEIDLER (Berlin): Protokolle der Theaterverlagsarbeit. Dokumente zwischen Coca-Cola und Marx

LISA DEML (Birmingham): The End of the Sky. Sensing the Frames of the Syrian Conflict [english]

16.30–17.00Uhr Kaffeepause

17.00–18.30 Uhr KEYNOTE 2 / IN CORPORATION/IN COOPERATION. PERSPEKTIVEN AUF ARBEIT UND DOKUMENTATION

Gespräch zwischen CÉLINE BERGER (Köln) und SABETH BUCHMANN (Wien) moderiert von THEODOR FRISORGER

ab 19.30 Uhr Conference Dinner

SAMSTAG, 07. Mai 2022

10.30–12.00 Uhr KEYNOTE 3 / BILDDIAGRAMMATIK UND DIE DOKUMENTATION DER ZUKUNFT

Gespräch zwischen KATIA SCHWERZMANN (Weimar) und CHRISTOPH ERNST (Bonn) moderiert von JANA HECKTOR

12.00–13.30 Uhr Mittagspause

13.30–15.00 Uhr PANEL 5 / DIGITALES DOKUMENTWERDEN moderiert von JANA HECKTOR

BETTINA PAPENBURG (Freiburg): Daten-Sehen. Dokument-Werden des Datenbildes

DAVID RITTERSHAUS (Mainz): Tanz wird Dokument. „Commentary“ als gemeinschaftliche Praxis zwischen Archivierung, Ethnographie und Notation

BENEDIKT MERKLE (Siegen): Interpretation und Interpreter. Eine Fallstudie zu Flash-Archivierungsprojekten

15.00–15.15 Uhr Kaffeepause

15.15–16.15 Uhr KEYNOTE 4 / FOSSILE FACTISHES

Vortrag von ULRIKE BERGERMANN (Braunschweig) mit abschließenden Kurzimpulsen von VERA MADER, PHILIPP HOHMANN und MARION BIET

Kontakt

E-Mail: das-dokumentarische@rub.de

https://das-dokumentarische.blogs.ruhr-uni-bochum.de/dokumentwerden/